FMO benötigt auch künftig Geld der Kommunen für die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs

Nächste Runde der Subventionierung eingeläutet

27. September 2024

Unter dem Titel „Finanzierungskonzept 3.0“ wird den kommunalen Anteilseignern derzeit für den Zeitraum der Jahre 2026 bis 2030 eine weitere Darlehensgewährung für den Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) vorgeschlagen. Nach den Kapitalzuführungen und der Gewährung von Gesellschafterdarlehen zur Vermeidung des Totalabsturzes des FMO (Insolvenz) auf Grund der immensen Verluste von weit mehr als 100 Mio. Euro in den zurückliegenden Jahren soll der Flugbetrieb auch künftig weiter subventioniert werden.

Im Rahmen des sogenannten „Finanzierungskonzept(s)3.0“ sollen zu den 35 Mio. Euro Altlasten weitere Darlehen in Höhe von 17,5 Mio. Euro gewährt werden. Unter Verweis auf die Begutachtung durch ein Beratungsunternehmen wird diese Vorgehensweise den Anteilseignern als sinnvoll präsentiert. Flankiert werden die Bemühungen durch eine rege Medienarbeit seitens des FMO. Gebetsmühlenartig wird die Geschichte von der Bedeutung des Flughafens für „die Wirtschaft“ wiederholt. Dies scheint man bei der Lufthansa anders zu bewerten. Im Zusammenhang mit der Einstellung des Zubringerverkehrs zum Drehkreuz Frankfurt wurde auf die gute Anbindung der Region durch den Bahnverkehr verwiesen!

Einer Airline kann man sicher nicht unterstellen, dass sie sich dem Klimaschutz verschrieben hat und aus diesem Grund den Flugbetrieb einstellt. Dagegen wird es skurril, wenn in kommunalen Entscheidungsvorlagen unter den weiteren Angaben der Sachverhalt „Auswirkungen auf den Klimaschutz (CO -Ausstoß/Energieverbrauch) – keine“ aufgeführt wird und damit die Klimabelastung durch den Flugbetrieb geleugnet wird.

Vielleicht wäre es für die kommunalen Entscheidungsträger darüber hinaus lohnend, die als Beiwerk zu den Entscheidungsvorlagen gegebenen Leistungskennzahlen aus dem Jahr 2023 *) zu hinterfragen:

  • Anzahl Fluggäste: gesamt 991.471 (davon rund 245.000 mit Start/Ziel Deutschland).

Durch die Aufgabe der Verbindung nach Frankfurt wird die Zahl der noch verbliebenen innerdeutschen Flüge erheblich sinken.

  • Anzahl der Flugbewegungen: 36.295

Das Statistische Bundesamt und die Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutschen Verkehrsflughäfen (ADV) führen in der Kategorie ‚Linien-, Pauschalflug-, Tramp- u. Anford. Verkehr‘ nur rund 8.900 Flüge auf. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, für wen die öffentlich finanzierte Infrastruktur bereitgestellt wird.

  • Fracht: 11.908 Tonnen

Bei näherer Betrachtung ist diese Angabe eine äußerst unseriöse Methode zur Untermauerung der Behauptung von der wirtschaftlichen Bedeutung des FMO. Lt. Statischem Bundesamt sind 2023 tatsächlich nur 24 Tonnen Fracht am Flughafen verladen worden, also gerade mal 0,2 % der vorgeblichen Fracht (alles andere ist Luftfracht, die im Umfeld des Flughafens für die Verladung an anderen Flughäfen bereitgestellt wurde).

Weitere Fragen könnten auch sein die nach:

  • dem Anteil der Nachtflüge in der besonders schützenswerten Zeit zwischen 22 und 6 Uhr an der Gesamtzahl der Flugbewegungen
  • dem Anteil von Privatflügen, insbesondere mit Privatjets, an der Zahl der Flüge (und ihren Abflugs-/ Zielorten)

*) Quelle: Beteiligungsbericht der Stadt Osnabrück 2024 (mit den Jahresabschlüssen 2023), Seite 125 – 132, hier Seite 129:

https://ris.osnabrueck.de/bi/___tmp/tmp/45081036/7CkE8CvSQnw8MEFm7GW37upimIoUOoQRPSePnacq/haPQJGoMQ/93-Anlagen/01/2024BeteiligungsberichtderStadtOsnabrueck.pdf


Flughafen-Flop Münster Osnabrück in Energiepark für alle umwandeln – jetzt!

Mehr Infos: https://fmo-ausstieg.jetzt/zukunft-sichern-chancen-am-fmo/


Ronnie will nicht fliegen, zum Download auf das Bild klicken