Rechtzeitig vor den Anträgen in den Kreis- und Stadträten der Eigentümer-Kommunen gelang es dem FMO, einige Artikel in die Lokalpresse zu bringen, die die angebliche Unverzichtbarkeit für die regionale Wirtschaft betonen. Denn es steht ein weiteres „Finanzierungskonzept 3.0“ an (Anmerkung: Die Mittel aus 1.0 und 2.0 sind aufgebraucht…). 3,5 Mio. Euro jährlich an Darlehen für die nächsten 5 Jahre (2026 bis 2030), das sind zusammen 17,5 Mio.! Aber immerhin hat der Flughafen in 2023 erstmalig ein kleines Plus von knapp 300.000 € eingefahren, das rechtfertigt das ja wohl. Denn in den nächsten Jahren soll es so weitergehen…
Wirklich? Das bleibt abzuwarten und hängt ab von den Planungen der Airlines (aktuell: Einstellung der Strecke FMO-Frankfurt, erfreulicherweise), der Lage bei den Startgebühren und der Entwicklung der Passagierzahlen. Für 2024 werden da 1,25 Mio. Passagiere gesehen, aber gebaut ist der Flughafen eigentlich für 3 Millionen.
Z.B. für Osnabrück bedeutet das 615.000 € pro Jahr, trotz großem Loch in der Stadtkasse. So ist das einzigartige Morgenland-Festival bedroht, weil die Stadt die benötigten 140.000 €/Jahr nicht mehr vollständig aufbringen kann.
Dazu kommt: In der Vorlage ist das Pflichtfeld „Auswirkungen auf das Klima“ gestrichen. Das ist schon unverfroren. Natürlich führt allein das Bestehen eines nahegelegenen Flughafens mit günstigen Flugpreisen zu Reisen, die sonst gar nicht erst angetreten würden. Darauf zielt gerade die Werbekampagne ab.
Und: Der FMO blockiert den Ausbau der erneuerbaren Energien, hier wären das ca. 90 ha, auf denen sich ein PV-Ertrag von ca. 100 GWh/Jahr erzielen ließe. Bei aktuellen Pachtpreisen für PV-Flächen würde das sichere Einnahmen von 200.000 – 300.000 € /Jahr erwirtschafen. Insbesondere das Stahlwerk Georgsmarienhütte mit seinem gewaltigen Strombedarf kann gegenwärtig nur 20% Erneuerbaren Strom beziehen, hat aber das Ziel, bis 2030 auf 75% zu kommen. Wo soll der Strom herkommen? In der Region sind die Möglichkeiten in dieser Größenordnung weitgehend erschöpft.