Die Lufthansa und der Flughafen Münster-Osnabrück

Die „Westfälischen Nachrichten“ berichten in ihrer Ausgabe vom 26. September 2025, die „Neue Osnabrücker Zeitung“ zieht am 7. Oktober 2025 in der Printausgabe nach. Wird in dem WN- Artikel noch die Frage gestellt, ob die FMO-München-Flüge auf der Kippe stehen, stellt die NOZ fest: „Für viele existenzbedrohend“ mit dem Nachsatz „Wirtschaft schlägt Alarm“. In den folgenden Tagen veröffentlicht die NOZ zahlreiche weitere Artikel und Meinungsbilder mit ähnlichem Tenor.
Was war geschehen?
Der Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter hatte in einem Interview geäußert: „Wenn Verbindungen unrentabel werden, sind wir gezwungen, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen“ und in diesem Zusammenhang auch den FMO angeführt. Also eine betriebswirtschaftliche Argumentation, wie auch schon bei der Streichung der Lufthansa Linienflüge nach Frankfurt im Herbst 2024.
Warum ist das für ‘die Wirtschaft’ ein Problem?
In der NOZ wird die Geschäftsführerin eines in der Region tätigen Unternehmens mit dem Satz zitiert: die Verbindung sei für zahlreiche Unternehmen „ein unverzichtbares Bindeglied zur Welt“ und weiter „Wir brauchen diese Strecke für Geschäftsreisen, internationale Meetings und den Zugang zu globalen Märkten …“. Offensichtlich wird hier einfach mal ausgeblendet, dass alternativ das Drehkreuz Flughafen Frankfurt weiterhin nutzbar ist und dieses ohne Flugverbindung erreicht werden kann. Dasselbe gilt natürlich auch für München. Genauso wenig wird aufgeklärt, wie hoch tatsächlich der Anteil der geschäftlich reisenden Passagiere an der Gesamtzahl ist. Ebenso wenig wird erwähnt, dass z.B. der aus der Region gut erreichbare Flughafen Düsseldorf täglich mit zahlreichen Flügen von und nach München in Verbindung steht.
Welche Konsequenzen sind denkbar?
Die Lufthansa AG ist ein Unternehmen, das für seine Anteilseigner Renditen erzielen soll. Daher wird schnell der Ruf nach Kostenentlastungen erhoben. Die hohen Abgaben in Deutschland sollten z.B. dringend an die international üblichen angepasst werden. Nur wird nicht erklärt, wie das dazu führen könnte, den Kurzstreckenverkehr in Deutschland zu beleben. Und die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Förderung von Reisen mit dem erwiesenermaßen Umwelt-schädlichsten Verkehrsmittel wird vollkommen ausgeblendet.