Im Auszug aus dem Endbericht zum ‚Gutachten zu den Optionen der Weiterentwicklung des Flughafens Münster/Osnabrück‘ vom 24. Mai 2022 ist in dem Abschnitt >Ist-Analyse< eine Bewertung früher erstellter Studien zum Flughafen Münster/Osnabrück enthalten.
Dort heißt es: „Sämtliche Studien, seien sie noch in den 90er Jahren entstanden, die z.T. über 3,2 Mio. Passagiere für das Jahr 2010 prognostizierten oder auch aus der ersten Dekade dieses Jahrhunderts, die dann für das Jahr 2015 von einem ebenso hohen Aufkommen ausgingen und jeweils über 800 Tsd. Passagiere im Interkontinentalverkehr annahmen, haben sich damit nicht ansatzweise bestätigt. Prämissen wie auch Methodik dieser Studien führten zu fehlerhaften Ergebnissen.“
Weiter wird festgestellt: „Eine möglicherweise vorgenommene kritische Würdigung der Gutachten ist uns weder zugänglich noch bekannt, was den Rückschluss erlaubt, dass eine Befürwortung dieser Ergebnisse durch das damalige Flughafenmanagement sowie durch die seinerzeit relevanten politischen Entscheidungsträger in der Konsequenz zu politischen Fehlentscheidungen in Form von Infrastrukturinvestitionen führten, die sich in den Flughafen betriebswirtschaftlich belastenden Überkapazitäten manifestieren.“
In diesem Zusammenhang nicht ausdrücklich erwähnt werden später entstandene Studien. Zur Erinnerung: im Jahr 2013 wurde die im Auftrag des FMO erstellte Arbeit von Prof. Klophaus (Uni Worms) in Auszügen publiziert. Die Erkenntnisse hieraus über die vermeintliche Bedeutung, Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit des Flughafens wurden viele Jahre in der politischen Diskussion hervorgehoben. Zur Einschätzung der Qualität dieser Arbeit kann die ebenfalls nur in Auszügen bekannte Studie von Prof. Prokoph (TH Wildau) von 2019 herangezogen werden. Dort wird u.a. ausgeführt, dass „in Abänderung zur Klophaus-Studie … der Airport-Park nicht mit einbezogen“ wurde. Konkret bedeutet dies, dass ein lediglich durch die Namensgebung mit dem FMO verbundenes Gewerbegebiet seit 2013 auch in der Öffentlichkeit für die wirtschaftliche Bedeutung des FMO herhalten muss.
Bleibt die Hoffnung, dass die politischen Entscheider und das heutige Flughafenmanagement wenigstens für die Zukunft ihrer Verantwortung gerecht werden.