Wie in den vorangegangenen Jahren weist die Bilanz der Flughafengesellschaft für das Geschäftsjahr 2021 erneut einen kräftigen Verlust aus. In dem Ende Oktober veröffentlichten Konzernabschluss der FMO Flughafen Münster/Osnabrück GmbH wird ein Jahresfehlbetrag von 6.761.529,04 Euro aufgeführt. Der Jahresfehlbetrag ist allerdings im Vergleich zum Vorjahr (2020: 15,4 Mio. Euro) insbesondere deswegen so ‚moderat‘ ausgefallen, weil in 2021 die Corona-bedingten Zuschüsse von Bund und Land NRW in Höhe von rund 5 Mio. Euro ausgezahlt wurden.
Dieser Umstand verleitet den FMO- Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Schwarz im Konzernlagebericht zu der Aussage: „Die erfolgswirksame Einbuchung dieses Zuschusses sowie diverse kostensenkende Maßnahmen führten dazu, dass der Konzern mit einem Verlust von ca. 6,8 Mio. € sogar ein besseres Ergebnis erzielte als 2019, dem letzten Vorkrisenjahr.“ So liest es sich, wenn man den kommunalen Anteilseignern einen Fehlbetrag von insgesamt rund 11,8 Mio. Euro als Erfolg vermitteln möchte.
Deshalb nochmals die Zahlen im Zusammenhang: im ‚Vorkrisenjahr 2019‘ bei Umsatzerlösen von 29,4 Mio. Euro ein Fehlbetrag von 7 Mio., im Jahr 2021 bei 17,2 Mio. Euro Umsatz ein Verlust von 11,8 Mio.
Tröstlich für die Anteilseigner ist dann sicher, dass „sowohl Bund als auch das Land NRW … den FMO im Zusammenhang mit der kritischen Infrastruktur schon als bundespolitisch bedeutsam an (sehen)“. Und wenn als Belege für seine regionale und überregionale Bedeutung „der Betrieb des hiesigen Impfzentrums sowie das Verlegen von Corona-Patienten aus Süddeutschland in die Flughafenregion“ genannt werden können.
Aus anderer Sicht wäre es aber vielleicht auch interessant zu erfahren, um welchen Betrag der Verlust höher ausgefallen wäre, hätte der Kreis Steinfurt kein Impfzentrum am FMO betrieben. Oder deuten sich hier schon Perspektiven für eine sinnvolle Nachnutzung der Flughafeneinrichtungen an?