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Lufthansa streicht die Verbindung nach Frankfurt

Das ist eine gute Nachricht: Mit dem neuen Winterflugplan will die Lufthansa die Kurzstreckenverbindung nach Frankfurt streichen. Eine längst überfällige Entscheidung und auch lange absehbar. Vom Hauptbahnhof in Münster zum Flughafen Frankfurt sind es 284 Kilometer. Gute drei Stunden mit dem Zug, auch aus Osnabrück. Solche Strecken zu fliegen ist klimapolitischer Wahnsinn und auch aus ökonomischer Sicht nicht zu vertreten. Dass es überhaupt möglich war, liegt an den hohen Zuschüssen der Anteilskommunen, denen dieses Geld zum Ausbau weniger klimaschädlicher Mobilität nun fehlt. Spätestens seit Corona war auch ein sich änderndes Reiseverhalten in der Wirtschaft absehbar. Kaum jemand wird diese Verbindung vermissen. Umso tragischer ist es, dass die Anteilskommunen noch in 2021 beschlossen haben, zusätzliche 35 Millionen im Flughafen FMO zu versenken anstatt die Zeichen der Zeit zu erkennen und den Flugbetrieb zu schließen.

Das Geschäftsmodell des Regionalflughafens hat nie funktioniert. Das Angebot des FMO sind überflüssige Kurzstreckenflüge und ebenfalls hoch subventionierte Billigflüge. Die Zeiten, in denen wir mit Steuermitteln klimaschädlichen Unsinn fördern, müssen ein für alle mal vorbei sein. Stattdessen benötigen wir dringend ein Sofortprogramm für mehr Klimaschutz. Wir müssen endlich auch in der Mobilität einen Wandel beginnen. Das Prinzip “Augen verschließen und weiter so”, wie es die Fraktionen von SPD, CDU und FDP in den Anteilskommunen des FMO betreiben, hat keine Zukunft. Sie haben den klimapolitischen “Schuss nicht gehört”. Wer zukunftsfähige Politik machen will, muss den nötigen Wandel begreifen und gestalten. Kurzstreckenflüge und das System geförderter Billigflüge gehören da nicht dazu.